Mercedes-Benz Werkfeuerwehr Deutschland

Im Notfall sofort zur Stelle Werkfeuerwehr: Auf sie ist Verlass in jeder Lage! Lebhafte Dynamik kennzeichnet den Schicht- dienst der rund 350 Mitarbeitenden in den Werkfeuerwehren von Mercedes-Benz. Sie schützen die Belegschaften, sie verhindern oder minimieren Schäden. Die Belegschaften der Standorte können sich bei ihrer Arbeit darauf verlassen: Im Notfall sind die Einsatz- kräfte der Werkfeuerwehren in kürzester Zeit zur Stelle – rund um die Uhr! Das Einsatzgeschehen der Werkfeuerwehr ist sehr vielfältig – vom Brandeinsatz über technische Hilfeleistung bis zum Rettungsdiensteinsatz. Werkfeuerwehr Deutschland | Alarmverfolgung 7

Bereit für jeden Einsatz Sobald sie alarmiert wird, zählt für die Werk feuerwehr jede Sekunde. Die Durchsage aus der Sicherheitsleitstelle gibt den Mitar bei- tenden wichtige Anhaltspunkte, was sie vor Ort erwartet. Bereits bei der Anfahrt legt der Einsatztrupp die Atemschutzausrüstungen an, während aus der Sicherheitsleitstelle weitere Informa tionen eintreffen. Entsprechend diesen Durchsagen treffen die Einsatzkräfte konkrete Vorbereitungen, falls erforderlich auch weitere Schutzmaßnahmen. Während des gesamten Einsatzes hat jedes Team-Mitglied feste Aufgaben. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Funktionen ist entscheidend für den Erfolg. Werkfeuerwehr Deutschland | Alarmverfolgung 11

Alarm mit klarer Ansage Wissen und Erfahrung – unverzichtbar für die Arbeit in der Sicher heits- leitstelle Entscheidungen, die in Sekundenschnelle getroffen werden müssen: In den Sicherheits- leitstellen von Mercedes-Benz sind die Disponierenden mit all ihrem Wissen und ihren fundierten Werkskenntnissen gefordert, um bei einem Notruf die richtigen Einsatz- kräfte und Ressourcen an den Einsatzort zu senden. Sie geben das Einsatzstichwort bei der Alarmierung der Werkfeuerwehr. Grundlegend dafür ist die Alarm- und Aus- rückeordnung, die von der Werksicherheit selbst erstellt wird – zugeschnitten auf die eigene Teamstärke, den Fuhrpark und die Geräteausstattung. Während des gesamten Einsatzes gibt die Sicherheitsleitstelle alle neu hinzukommenden relevanten Informationen an das Team vor Ort weiter. Zugleich hält der Disponierende den telefonischen Kontakt zu der Person, die den Notruf getätigt hat, und betreut sie bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte. Werkfeuerwehr Deutschland | Sicherheitsleitstelle 13

Nicht immer laufen Notrufe und Alarme per Telefon in der Sicherheitsleitstelle auf. Viel häufiger treffen automatische Meldungen ein, beispielsweise von Lösch- anlagen. Alle Standorte von Mercedes-Benz sind mit umfangreicher automatischer Sicherheitstechnik ausgestattet. Deren Meldungen ermöglichen den Disponierenden eine frühzeitige Einschätzung der jeweiligen Lage vor Ort. Die meisten von ihnen sind „Allrounder“ und arbeiten sowohl als Einsatz- kräfte im Löschzug der Werkfeuer wehr wie auch in der Sicherheitsleitstelle. Jeder große Mercedes-Benz Standort in Deutschland unterhält eine eigene Sicher- heitsleitstelle. Einige davon sind jeweils für mehrere Werke zuständig. So auch die Sicherheitsleitstelle in Mettingen, das für die Werkteile Untertürkheim und Brühl sowie die Fertigungen in Sirnau, Hedelfingen und Bad Cannstatt mitarbeitet. Zudem koordiniert das Disponierenden-Team Einsätze für die Außenstellen entlang des Neckartals, für das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart ebenso wie für das Classic Center in Fellbach und weitere Einrichtungen. Das Neckartal im Blick: Die Leitstelle in Mettingen betreut mehrere Standorte. Werkfeuerwehr Deutschland | Sicherheitsleitstelle 15

Vorneweg der Einsatzleitwagen: Der Löschzug am Standort Sindelfingen rückt aus. Ein Einsatzleitwagen, zwei Löschfahrzeuge und ein Hubrettungsgerät – fertig ist der Löschzug. Allerdings verfügen die Löschzüge der Werkfeuerwehren oft über zusätzliche Spezialfahr zeuge und -technik. Ein Beispiel: die Hilfeleistungs-Löschfahrzeuge im Löschzug von Mercedes-Benz am Standort Sindelfingen. Sie sind nicht nur mit besonders leistungsstarker Löschtechnik ausgestattet, sondern auch ihre technische Ausrüstung ist speziell auf die lokalen Bedingungen angepasst. Je nach Größe und Anforderungen des Standortes kann die ausrückende Einheit Staffel- oder Zugstärke haben. Zudem ist die technische Ausstattung der Fahrzeuge den standortspezifischen Anforderungen angepasst. Auch bei Mercedes-Benz sieht daher kein Löschzug aus wie der andere. Bei den Fahrzeugen zählt Können mehr als Größe: Kleinlöschfahrzeuge können beispielsweise auch in Hallen einfahren – ein großer Vorteil an Produktionsstandorten! Werkfeuerwehr Deutschland | Löschzug 19

Steuerung über Funk aus bis zu 300 Metern Entfernung – aber immer in Sichtweite! Ein vielseitiger Helfer der Einsatzkräfte: Das „große“ Löschunterstützungsfahrzeug (LUF) 60 kühlt überhitzte Tanks und Fassaden mit einem steten Wassernebel, saugt aber auch verrauchte Luft aus Gebäuden und bläst frische hinein, so dass es die baulichen Installationen zur Entrauchung verstärkt. Brände löschen kann es selbstverständlich auch – dank seines kompakten Formats und der hohen Wendigkeit sogar dort, wo der Raum für große Löschfahrzeuge zu beengt ist. Per Funksteuerung kann das Multi-Funktionsgerät in Hallen und Gängen aus sicherer Distanz manövriert werden. Wird das große LUF als Schaumkanone eingesetzt, beträgt seine „Wurfweite“ etwa 35 Meter. Oder aber es bekämpft das Feuer mit einem Wasserstrahl von bis zu 1000 Litern pro Minute bei 15 bar Druck – und leistet damit wirkungsvolle Löschunterstützung für die Einsatztrupps. Werkfeuerwehr Deutschland | Spezialequipment 23

Kein Dach ist zu hoch für den Teleskopgelenkmast, das größte Einsatzgerät der Werkfeuerwehr. Feuer in großer Höhe zu bekämpfen und Menschen aus den oberen Etagen eines Gebäudes oder direkt vom Dach zu retten: Dazu dient der Teleskopgelenkmast der Werk- feuerwehr Düsseldorf – mit leistungsstarken Wasserwerfern, einem Rettungskorb und einer Leiter, die sich mit der Teleskopfunktion bis zu 42 Meter in die Höhe schiebt. Damit erreicht die Werkfeuerwehr die höchsten Dächer des Werksgeländes und kann somit jederzeit einen sicheren Rettungsweg gewährleisten. Der Um- gang mit diesem Gerät ist anspruchsvoll und wird daher in Übungen immer wieder trainiert – ebenso wie bei der täglichen Überprüfung aller Funktionen. Werkfeuerwehr Deutschland | Spezialequipment 31

Nur geprüft ist sicher Arbeit in den Sachgebieten: Fachkunde vereint mit handwerklichem Können Geräte- und Materialprüfungen sind ein wich- tiger Bestandteil im Arbeitsalltag der Werk- feuerwehren. Damit sie sich im Einsatz darauf verlassen können, dass alle benötigten Geräte – vom Atemschutzgerät bis zum hydraulischen Spreizer – einwandfrei funktionieren, achten sie sehr darauf, sämtliche Prüfungen gründlich entsprechend den Prüfplänen durchzuführen. Nach der Rückkehr vom Einsatz werden alle Geräte und Arbeitsmittel, die der Einsatztrupp genutzt hat, sorgfältig kontrolliert – unabhängig von den regulären Prüfintervallen. Um die Atem- luftflaschen neu zu befüllen, nutzen die Fach- kräfte, die für die Atemschutzgerätewartung qualifiziert sind, einen Kompressor. Dieser verdichtet Umgebungsluft und Druckluft zu Pressluft. 6,8 Liter davon passen mit 300 bar Druck in eine Flasche – genug Atemluft für etwa eine halbe Stunde. Werkfeuerwehr Deutschland | Sachgebiete 33

Für jeden Schlauch gibt es ein vom Hersteller angegebenes Ablaufdatum, genauso wie für Helme, Masken, Handschuhe, Kanister und viele andere Ausrüstungs- und Arbeitsmittel. Um jeweils den rechtzeitigen Austausch sicher- zustellen, nutzen die Wachen eine Software, die eigens für die Anforderungen von Feuer- wehr-Werkstätten entwickelt wurde. Hier sind auch sämtliche Prüfintervalle und Richtlinien zur Durchführung der jeweiligen Prüfungen hinterlegt. Die Identifizierung jedes einzelnen Prüfobjekts erfolgt via Barcode. Die Prüf- methoden folgen den Empfehlungen der Hersteller und der jeweiligen Fachverbände. Besonders hoch sind die Prüfanforderungen an Atemschutzmasken und Chemikalienschutz- anzüge, denn die Einsatzkräfte müssen sich auf einwandfreie Dichtigkeit verlassen können. Das Team prüft und wartet nicht nur die Atem- schutzgeräte der Werkfeuerwehr, sondern ebenso die der Betriebe. Auch ein Teil der Gasmessgeräte, die gleich nebenan gewartet und instandgesetzt werden, kommt aus den Betrieben. Alles dicht? Das ist die entscheidende Frage bei der Prüfung von Atemschutzmasken und Schutzanzügen. Werkfeuerwehr Deutschland | Sachgebiete 35

Damit alle Mitarbeitenden jederzeit eine Erstbrandbekämpfung durchführen können, stehen allein am Standort Düsseldorf etwa 2800 Handfeuerlöscher zur Verfügung – neben Schaumlöschern auch CO2-Löschgeräte zur Bekämpfung von Bränden in elektrischen Anlagen, Fettbrandlöscher in Küchen und Kantinen sowie mehrere Metallbrandlöscher in unmittelbarer Nähe der Laserschnitt-Anlage. Die Prüfung, Wartung und der turnusmäßige Austausch all dieser Löschgeräte ist Aufgabe des Teams im Sachgebiet Feuerlöscher. Wie die anderen Prüfteams nutzt auch dieses Sachgebiet eine Software für die Planung, Durch führung und auditsichere Dokumentation der Wartungen. Systematisch prüft und wartet das Team alle Handfeuerlöscher am Standort. Werkfeuerwehr Deutschland | Sachgebiete 37

Lernen ohne Limit Für alle Mitarbeitenden der Werkfeuerwehren ist kontinuierliche Fort- und Weiterbildung während des gesamten Berufslebens obliga- torisch, zumal zahlreiche Befähigungen regel- mäßig neu nachgewiesen werden müssen. Jede weitere Qualifikation erfordert Schulungen und Lehrgänge, aber nicht bei allen schießt der Adrenalinspiegel so in die Höhe wie bei der Ausbildung für Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen (SRHT). Seit 1997 haben die Teammitglieder der Werkfeuerwehr Sindelfingen die Möglichkeit, ein SRHT-Zertifikat zu erlangen. Mitarbeitende aus den eigenen Reihen mit der erforderlichen Ausbildungsgenehmigung leiten die Schulungen und Trainings. Abwärts am Seil: Zusatzausbildung „Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen“ am Standort Sindelfingen Werkfeuerwehr Deutschland | Fort- und Weiterbildung 43

Doppelt gesichert: komplexes Übungsszenario Rettung aus der Höhe Die Einheit für Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen übt regelmäßig am Standort – insbesondere die Rettung von Personen aus hochgelegenen, schwer zugänglichen Örtlich- keiten. Doch in ihre Übungsszenarien bauen sie oft auch Elemente ein, von denen die Betriebe direkt profitieren: Sie tauschen Rauch melder unter hohen Hallendecken aus und unterstützen die Wartungsarbeiten im Hochregallager. Bestimmte behördliche Auflagen und Geneh migungen für den Standort sind an eine jederzeit einsatzbereite SRHT-Einheit gebunden. Daher sieht der Dienstplan für jede Schicht mindestens drei Mitarbeitende mit SRHT-Qualifikation vor. Die SRHT-Einheit kommt auch im Landkreis Böblingen zum Einsatz, hier unterstützen sie die kommunalen Feuerwehren und Rettungs- dienste. Werkfeuerwehr Deutschland | Fort- und Weiterbildung 45

Der Heißbrand- container verlangt allen viel ab – doch die Übung stärkt das Vertrauen in Team und Ausrüstung. Kleine, mittlere und große Brände: Die Technik des Heißbrandcontainers ermöglicht verschie- denste Simulationen von Brandszenarien mit echtem Feuer. Beim Flash Over, einer simulierten Rauchgasdurchzündung, ziehen die Flammen an der Decke entlang – direkt über den Köpfen der Übungsteilnehmenden. Alle Einsatzkräfte der Werkfeuerwehren von Mercedes-Benz können einmal pro Jahr an einer Übung im Heißbrandcontainer teilnehmen. Dieser kann auch in ein größeres Übungssze- nario eingebunden werden, bei dem beispiels- weise vermisste Personen aufgefunden werden sollen und der Weg nach draußen nur durchs Feuer führt. Zudem eignet sich der Container als Ergänzung zur Atemschutz- übungsstrecke. Sie zu absolvieren, ist ein wesent liches Element der jährlichen Pflicht- Fortbildung für alle Einsatzkräfte, die Atem- schutzgeräte tragen. Werkfeuerwehr Deutschland | Fort- und Weiterbildung 49